Wissen weitergeben, Fertigkeiten vermitteln und Karrierewege begleiten als Ausbilder im C + P Bildungszentrum

Auf genau 50 Jahre im Berufsleben kann Herbert Klein zurückblicken. 50 Jahre, in denen er viel erlebt hat. Viel erreicht. Und viel gelernt – über sich, über seine Talente und das, was er besonders gut kann.

Begonnen hat alles 1973 mit der Ausbildung zum Blechschlosser. „Blechschlosser“, sagt er, „diesen Begriff habe ich nie so richtig gemocht. Heute heißt der Beruf Konstruktionsmechaniker für Feinblechbau.“ Gemocht hat er dafür aber umso mehr die Arbeit mit dem metallischen Werkstoff und das Unternehmen, bei dem er gelernt hat. Und so war es nur logisch, dass er nach der Lehre blieb. In der Entwicklungswerkstatt, wo er Prototypen für Heiz- und Kochgeräte entwickelt hat. Viel Spaß hat ihm das gemacht, vor allem dann, wenn seine Prototypen in die Serienproduktion überführt wurden.

So wie die Prototypen hat es später auch ihn in die Produktion verschlagen. Als Meister und damit Chef von über 60 Mitarbeitern. Den Meister hat er nebenberuflich gemacht und im Zuge dessen auch die Ausbildereignungsprüfung abgelegt. So kam er erstmals in Berührung mit den Themen, die sich als genau sein Ding entpuppten: Wissen weitergeben, Fertigkeiten vermitteln und Karrierewege begleiten. Denn sowohl in seiner Rolle als Vorgesetzter als auch als Ausbilder war und ist es ihm besonders wichtig, Menschen zu fördern und entsprechend ihrer Talente zu fordern und einzusetzen.

Das hat er als Meister in der Produktion viele Jahre erfolgreich und mit Begeisterung getan. Unter anderem deshalb engagierte er sich 20 Jahre lang im Prüfungsausschuss der IHK. Dort lernte er auch den Geschäftsführer des C + P Bildungszentrums, Bernd Feige, kennen. Eine glückliche Fügung, denn aufgrund von Umstrukturierungen und Standortverlagerungen musste Herbert Klein 2017 nach 44 Jahren im Unternehmen eine schwere Entscheidung für seine weitere berufliche Zukunft treffen. „Das war nicht leicht! So viele Jahrzehnte war ich im Unternehmen gewesen, kannte die Leute, die Produkte, die Abläufe und fühlte mich zugehörig“, erzählt er. Doch irgendwann war die Entscheidung klar: Er würde den Job wechseln und als Ausbildungsmeister im C + P Bildungszentrum arbeiten.

Eine Entscheidung, die er nicht bereut hat. Die Arbeit mit jungen Menschen und die Möglichkeit, sein Wissen weiterzugeben, machen ihm eben einfach Spaß. Darüber hinaus durfte er im Bildungszentrum ein ganz besonderes Projekt maßgeblich mit betreuen: einen Qualifizierungskurs zum Maschinen- und Anlagenführer für Geflüchtete, Sprachförderung inklusive. Neben der Praxis galt es hier, jede Menge Theorie zu vermitteln – sowohl im fachlichen als auch im sprachlichen Bereich. Ein wahres Herzensprojekt, das merkt man, wenn er darüber berichtet. Und er ist stolz, dass damals alle den Abschluss erfolgreich erlangen konnten. Mit einigen der Kursteilnehmer ist er bis heute in Kontakt.

Seit letztem Jahr ist Herbert Klein nun offiziell im Ruhestand. Oder besser gesagt „im Unruhestand“, denn als Ausbildungsmeister ist er nach wie vor regelmäßig im C + P Bildungszentrum unterwegs und betreut außerdem die AG „Metallbearbeitung“ an der Johann-Textor-Schule in Haiger. Nach 50 Jahren im Beruf weiß er: Es ist eben das, was er besonders gut kann, sein besonderes Talent. Wissen weitergeben und Menschen auf ihrem Berufsweg begleiten und unterstützen.

Bild links: Die Prüfung von Werkstücken auf ihre maßgebliche Übereinstimmung mit der Zeichnung ist eine der Aufgaben von Herbert Klein als Ausbildungsmeister.
Bild rechts: Wirkungsstätte Schulungsraum. Hier vermittelt Herbert Klein die notwendige Fachtheorie an Teilnehmende von Ausbildungs- und Qualifizierungsmaßnahmen.